Bergfest mitten in der Meseta

Von Carrion de los Condes nach Ledigos
19. Tag.  Freitag, den 03.04.2009
419 km bis 395 km vor Santiago
 

Spruch des Tages.

Suchen wir die,
die finden müssen;
und finden wir die,
die noch suchen müssen.
             Augustinus

Heute um 9:30 Uhr mit Andreas, Martin, Johanna und Rudi in Richtung Meseta gestartet. Da solch eine Pilgerreise auch Geld kostet, musste ich mir heute auf der Bank erst mal neues drucken lassen.


Immer geradeaus auf der Geröllpiste

Wir liefen schon bald alle weit auseinander, jeder eben “seinen eigenen Weg”. Eine Stunde Straßenpiste und dann kam endlich der vorhergesagte Feldweg. Dieser war aber keine Entlastung für die geschundenen Füße, sondern entpuppte sich sehr bald als Geröllpiste, auf der jedem das Gehen schwer fiel. Es war eine große Schinderei.
Die Gegend zog sich immer weiter auseinander und bald konnte man so weit schauen, wie das Auge reicht. Es handelt sich bei der Meseta um ein Hochplateau in 830 m bis 870 m Höhe. Kein Baum, kein Strauch, kein Schatten und keine Bar weit und breit in Sicht.
Ich habe kaum Fotos geschossen, weil es nur die endlose Weite und den Weg gab, und dieser sah über 15 km immer gleich aus. Man konnte also ganz in sich gehen. Um mich von der Weite etwas abzulenken sah ich fast immer 1.5 m vor mir die Millionen Steine an. Die Größe schwankte zwischen 0.001 cm und gut 10 cm.
Mitten in dieser Tristesse feierte ich mein kilometermäßiges Bergfest. Ich hatte mitten in der Meseta die 400 km Marke geknackt. Dafür gab es eine 1/4 Stunde Pause extra. Ich genehmigte mir einen und trank eine ganze Flasche Wasser aus. Sonst gibt es von dieser Etappe nicht viel zu berichten, nur soviel, dass sie eben zum camino einfach dazu gehört.


Abendbrot mit Andreas, Elke, zwei Französinnen
und einer Holländerin

Der Fuß hat heute trotz der schweren Piste gehalten. Mir geht es weiterhin gut, sitze im Garten des Albergues bei einer Tasse Cafe con leche und schreibe diese Zeilen.

Am Nachmittag kamen Elke, die ich von Burgos kannte, mit Ellen aus Holland, Andreas und den beiden Französinnen. Wir haben den Garten genutzt und der schönen Sonne entgegen geschaut. Frauen auf dem Camino sind eben auch Frauen. Sie müssen dann die Wäsche waschen, die Finger- und Fußnägel lackieren usw. , usw.
Am Abend wurde es dann noch mal lustig. Wir aßen gemeinsam und hatten viel Spaß. Zum Essen gab es drei Flaschen "vino tinto" und ein paar Bierchen für den Oldie. Um 22 Uhr hieß es, ab in die Falle.

Schönen Dank für Eure lieben Kommentare. Besonders an Sylvia. Ich habe die beiden lieben Schwestern heute früh leider nicht mehr gesehen.
 

3 Antworten auf “Bergfest mitten in der Meseta”

  1. Maxi sagt:                            Mein Enkelsohn

    Hola Opa,

    also, Deine Gebete scheinen echt Wunder zu wirken.

    Hab heute eine zwei in Deutsch zurück bekommen und
    das am letzten Schultag vor den Ferien :-)

    Hoffentlich reißt diese gute Serie nicht ab, wenn Du
    wieder Zuhause bist.

    Alles Liebe

    Maxi
     

  2. Agnes Herm sagt:                Eine Kolpingschwester

    Hallo Karl-Heinz,
    wenn ich Deine Berichte lese, werden viele Erinnerungen bei mir wach.
    Fast alle Städtenamen sagen auch mir etwas. Ich kann die Strapazen, denen Du ausgesetzt bist, gut nachvollziehen.
    Weiterhin Gottes Segen für Deinen Weg und grüße mir Jakobus!
    Gruß Agnes Herm

     

  3. Henri sagt:                            Mein Enkelsohn

    Servus Opa,
    Ich habe in Deutsch eine zwei geschrieben. Sosos Lehrer ist in China. Mein Tipp für Bayern gegen Wolfsburg ist 2:1 für Bayern.

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