Santa Catalina de Somoza bis Foncebadon
29. Tag.
Montag, den 13.04.2009
260 km bis 243 km vor Santiago
Spruch des Tages:
Stell dir Wegweiser
auf,
setz dir Wegmarken,
achte genau auf die Straße,
auf den Weg,
den du gegangen bist.
Jeremia 31,21
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Um 7 Uhr war ich schon vor der Herberge auf der Strasse. Heute geht es den Rabanal hoch. Schon bald wurde es hell, und die schneebedeckten Berge lagen nun ganz nah vor mir. Der Himmel war blau, es ging heute mal kein Wind, und so wurde es sehr schnell warm.
Bis nach Foncebadon auf 1439 m ging es immer bergauf. Trotzdem war die Buße, die ich hier verrichte, gegenüber den Pyrenäen, nur für die lässlichen Sünden bestimmt, oder ich habe mich inzwischen daran gewöhnt. Die Gegend ist seit Hospital de Orbigo wieder sehr schön. Sie erinnert an eine Dünenlandschaft, wobei die letzten km eher dem Alpenvorland gleichen.
In Foncebadon angekommen glaubt man, in das Trümmerfeld nach einem Bombenangriff gekommen zu sein. Die meisten Häuser sind aufgrund ihres Alters eingestürzt. Die Häuser, die noch stehen, sollen in den letzten Jahren neu errichtet worden sein. Alle Häuser sind aus Naturstein gebaut. Ich steuere das Albergue Monte Irago, auf der linken Seite der Straße an.
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Und wen treffe ich da? Meinen Freund, Cowboy Albert. Des Weiteren waren noch eine Spanierin und Monika aus der Schweiz dort. Alfred war erst in Rabanal gestartet und wollte noch einige Kilometer weiter gehen. Ich hatte genug für heute, denn 17 km bergauf, die bekommt man zu spüren und waren für heute reichlich. Monika wollte auch nicht mehr weiter, da sie Probleme mit ihren Knien hatte.
In dem Albergue war die ganze Familie von den Großeltern bis zum Enkelkind zugegen. Es war alles ein wenig merkwürdig, obwohl die Leute sehr nett waren. Sie boten uns an, für den Abend Essen zu machen. Dieses Angebot nahmen wir dankbar an, da es sonst in diesem gottverlassenen Dorf nichts anderes gab.
Heute bin ich genau vier Wochen unterwegs. Ich hatte bis jetzt nur den einen Regen- und Schneetag in den Ocerbergen; Jakobus meint es gut mit mir.
Morgen werde ich dann am Cruz de Ferro allen Ballast abwerfen. Danach geht es bestimmt noch besser.