Von Burgos über Hornillos del camino nach Castrojeritz
12./13. Tag,18.-19. April 2010, 41 km
Vorgestern hat sich unsere kleine Pilgergruppe ganz
plötzlich auf vier verkleinert.
Jürgen mit den Rasterzöpfen hat sind in Villafranca, als wir
auf den Bus warteten, plötzlich verabschiedet. Wir sahen ihn
gerade noch hinter der Kirche verschwinden. Er wollte keine
Abschiedszeremonie. Hoch anzurechnen, dass er grundsätzlich
den Bus ausschließt. Er hat doch einen gewissen Anspruch an
sich. Wir werden ihn nun wohl nicht mehr wieder sehen.
In Burgos haben wir dann Brigitte in der Herberge
zurücklassen müssen. Sie hatte einen stark geschwollenen
Fuß. Der Arzt hat ihr fünf Tage Ruhe verschrieben. Es ist
gut, dass sie in der schönen Herberge in Burgos bleiben
kann. Am Donnerstag wollen wir uns in Carrion de los Condes
treffen. Sie wird dann mit dem Bus dorthin nachkommen.
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18.04.2010
Von Burgos nach
Hornillos del Camino 20 km
Gestern früh ging unsere Reise weiter nach Hornillos del
Camino. In der Nacht war in der Stadt eine große Feier, die
bis in der Frühe um 5 Uhr anhielt. Dann hat der Regen wohl
alle verscheucht, und wir hatten endlich unsere nötige Ruhe.
Als wir um 8 Uhr die Herberge verließen, hörte der Regen
auf. Wir hatten einen schönen Weg nach Hornillos del camino,
wo wir uns in der dortigen Herberge einquartierten. Nun
macht sich das "Heilig Jahr" langsam bemerkbar. Die Herberge
war sehr schnell voll. Es mussten sogar etliche Pilger in
der Turnhalle übernachten. Mal sehen wie das weitergeht. Am
Abend haben wir in der Bar gegenüber der Kirche gut
gegessen, obwohl die Bedienung nicht gerade freundlich
gestimmt war.
19.04.2010
Von Hornillos del
camino nach Castrojeritz 21 km
Nach gutem Schlaf haben uns die Frühaufsteher schon um 5:30
Uhr geweckt, indem sie sich in ihrem Rucksack die nötigen
Utensilien gesucht haben. Einige starteten dann tatsächlich
mit der Kopflampe. Wir hatten den Eindruck, dass sie heute
noch bis Santiago de Compostela wollten.
In der Nacht hatte es wieder ordentlich geregnet. Genau zu
unserem Start wurde die Dusche aber abgestellt, sodass wir
ohne Poncho starten konnten. Der Weg war zunächst recht
schön und die Temperatur zum walken auch. Nun ging es
richtig in die Meseta und schon bald hatten wir die große,
weit übersichtliche Fläche vor uns liegen. Hier kann man
wirklich schon montags sehen wer am nächsten Sonntag zu
Besuch kommt.
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Dann kam vor Hontanas eine fürchterliche Schlammschlacht auf uns zu. Es war fast so wie im vergangenen Jahr in den Oca-Bergen. Jeder Fuß sackte mehrere Zentimeter in den Grund ein. Es war fürchterlich schwer weiter zu kommen. Kurz vor Hontanas ging es dann steil bergab und man musste aufpassen nicht ins Schlingern zu kommen. Eine Bauchlandung wäre verheerend gewesen. Wir sahen alle aus wie die Schweine, wenn sie sich im Sumpf aalen, bis zu den Knien mit Lehm beschmiert.
Endlich hatten wir Hontanas
erreicht. Nun gab es Cafe con leche, und Boccadillos. Nach
der guten Stärkung ging es weiter in Richtung S. Anton, der
Klosterruine aus dem 16. Jh.. Auf dem weiteren Weg ging es
dann besser und nun kam die Sonne heraus und wärmte uns mit
ihren warmen, angenehmen Strahlen. Bald schon konnten wir
unsere Fliessjacken ausziehen.
Castrojeritz ist ein sehr lang gezogener Ort. Bis wir die
Herberge gefunden hatten mussten wir den ganzen Ort
durchqueren. Nun sind wir in der Herberge, mit der schönen
Terrasse, von der man den morgigen Aufstieg über die
Tafelberge gut einsehen kann.
Viele Pilger waren heute auf dem Weg. Immer wieder treffen
wir mit den Pilgerrinnen zusammen, die an dem
Forschungsprojekt der Sportuni Köln teilnehmen. Wir sind
schon alles gute Bekannte.
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Ursel hat bis jetzt alles gut überstanden, während mein rechter Fuß mir wieder Schmerzen bereitet. Jede Nacht einen Salbenverband und am anderen Morgen geht es mit frischem Mut weiter. Dennoch sind die Etappen alle sehr anstrengend.
19.4.2010 bei 16:21 Ein Jakobspilger aus Soest
Liebe Familie Wewers,
mit großem Interesse verfolge ich Ihre Pilgerung. In der Tat, ich hatte auch eine Kopflampe dabei. Ich hätte sonst Nachts in div. Herbergen mein Bett nicht wieder gefunden.
Das Wetter muss man nehmen wie es ist, dass bestärkt mich aber nur im Sommer zu wandern, auch bei +/- 50° C.
Weiterhin alles Gute
Willi Schauer
20.4.2010 bei 08:27 Mein Mitpilger aus 2009
Liebe Ursel, lieber Karl,
auch heute lese ich Euren Pilgerbericht und werde an Orte und Erlebnisse aus meinem letzten Camino erinnert. Der Tag unseres Neustarts von Porto nach Santiago rückt näher und wir freuen uns drauf.
Weiterhin viel Freude und gute Begegnungen auf Eurem Camino. Wir hoffen, dass Ihr den beschwerlichen Weg mit all seinen Herausforderungen und Anstrengungen gut zu Ende bringt.
Buen Camino
Heinrich
2.5.2010 bei 10:05 Mitpilger aus Österreich 2009
Hallo lieber Karl-Heinz,
Ja Burgos, da werden Erinnerungen wach, es war super damals, wohl auch etwas kalt zwischendurch, aber das ist halt so. Spanien ist unberechenbar. Mal heiß mal kalt, vor allen in dieser Jahreszeit. Ich wünsch euch viel kraft und einen guten Mut.
Liebe Grüße
Roswitha, Elisabeth und Thomas
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