Und weiter geht unsere Pilgerreise
Teil II,
Von Leon bis nach Santiago de Compostela

04.Oktober bis 28. Oktober 2010


Hola Amigos, buenos dias.
Hallo Freunde, guten morgen habe ich in meinem ersten Blog aus Oviedo geschrieben.

Und weiter geht unsere Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Nun möchte Ursel sich auch ihre Compostela holen und ich werde sie dabei begleiten.

 

 

 

 

 

 

 

Ursel in Oviedo

Im April d. J. sind wir bereits von Pamplona bis Leon gepilgert und es ist besser gelaufen als wir es im Vorfeld vermutet hatten. Das hat uns nun beflügelt, den Weg noch in diesem Jahr bis Santiago zu vervollständigen.

Im Heiligen Jahr (Anno Santo Compostelano oder Xacobeo), dem Jubeljahr von Jakobus nach Santiago pilgern zu können ist eine besondere Gabe Gottes. Nur im Heiligen Jahr, (immer dann wenn der 25. Juli auf einen Sonntag fällt) wird die Puerta Santa, die heilige Pforte der Kathedrale geöffnet. Nur im heiligen Jahr dürfen Pilger das Heiligtum durch diese besondere Tür betreten. Dieses Privileg geht auf Papst Calixtus II (Papst 1119-1124) zurück.

Das Heilige Jahr beginnt traditionsgemäß am Silvesterabend des Vorjahres mit der Öffnung der Puerta Santa der Kathedrale durch drei Hammerschläge, ausgeübt durch den Erzbischof von Santiago de Compostela. Im Heiligen Jahr werden besonders viele Pilger in Santiago erwartet. Bei den Pilgern, die den Jakobsweg gehen wird sich die Anzahl wahrscheinlich in diesem Jahr auf über 200 000 Pilger erhöhen. Insgesamt wird wohl mit über 12 Millionen Pilger, die Santiago besuchen,  gerechnet. Das nächste Heilige Jahr wird erst im Jahre 2021 gefeiert.

Nun hoffen wir, dass Jakobus wieder seine schützende Hand über uns hält und, dass Ihr uns die Daumen drückt, damit wir gesund unser Ziel erreichen. 

 


Nun sind wir schon drei Tage auf dem Jakobsweg.

1. Tag, 4. Oktober 2010, Anreise nach von Dortmund nach Oviedo

Am 04.10.2010 sind wir in der Frühe von Dortmund über Palma de Mallorca nach Oviedo geflogen.


Rathaus Oviedo

Wir hatten einen guten Flug und sind pünktlich um  11:20  Uhr in Oviedo gelandet.
Bei unserer Rückfahrt zum Flughafen nach Santander hatten wir im April d. J. eine Stunde Aufenthalt in Oviedo und hatten dabei festgestellt, dass Oviedo eine sehr schöne Stadt ist. Aus diesem
Grunde wollten wir eine Nacht in Oviedo übernachten, um uns die schöne Stadt anzuschauen.

Der Puerte de Asturia, der Flughafen von Oviedo, empfing uns mit leichten Sprühregen, oder es waren Freudentränen, weil uns wir wieder auf den camino begeben. Wir bekamen noch den 12 Uhr Bus und waren um 13 Uhr in Oviedo.

Einquartiert haben wir uns im Hostal S. Juan. Wir haben uns etwas frisch gemacht und dann ab in die schöne Stadt Oviedo. Nun riss der Himmel auf und die Sonne ließ nun die schöne Stadt in noch schönerem Licht erscheinen. Oviedo liegt im Zentrum der Region und ist Hauptstadt des Fürstentums Asturia mit etwas über 205 000 Einwohnern.

Wir aßen zu Mittag im Restaurant La Corte. Wir möchten nach Möglichkeit auch auf dem weiteren Weg mittags unsere Hauptmahlzeit einnehmen, da uns das in Spanien übliche späte Essen nicht bekommt.

Oviedo ist wohl eine Künstlerstadt. Überall stößt man auf schöne Skulpturen. Die vierarmigen Laternen und Blumenkästen sind alle aus Schmiedeeisen hergestellt. Leider waren alle Kirchen geschlossen, auch die Kathedrale. Um 19:30 Uhr gelang es uns dann doch noch einen Gottesdienst zu besuchen in der Kirche Santa Maria hinter der Kathedrale.
In einer Bar tranken wir noch einen Absacker und dann nichts wie ins Bett, denn der Tag war lang genug. Der halbe Tag in Oviedo hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Oviedo - Leon - Virgen del Camino

2. Tag, 05. Oktober 2010, 8 km

Nach einer guten Nacht und Frühstück in einer Bar fuhren wir um 10:30 mit dem Bus nach Leon. Zunächst war der Himmel trüb. Als wir dann die Berge hinter uns hatten lichtete sich der Himmel und die Sonne brach durch die Wolken.

Da wir uns im April Leon schon ausgiebig angesehen hatten wollten wir nun gleich unsere erste Etappe in Angriff nehmen. Angepeilt hatten wir Virgen del Camino, eine kleine Strecke von nur 8 Kilometer.
 


Spanische Kinder vor ihrem Auftritt

Nach einer Stunde des Weges kommen uns sehr viele Fußgänger entgegen und es wurden immer mehr, wir hatten keine Ahnung woher sie wohl kamen. Des Rätsels Lösung fanden wir erst in Virgen del Camino. Dort war Fiesta, dort feierte man St. Florian verbunden mit einem riesigen Markt. Solch einen großen Markt habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Wir quartierten uns in die schöne Herberge “D. Antonyo y Dino Cinia” ein. Nach Nutzung der super Sanitäranlagen besuchten auch wir den Markt und stärkten uns dort mit gegrillten Rippchen.
Wir besuchten die Kirche Santa Maria mit ihren weltberühmten, in Bronze gegossenen übergroßen 12 Aposteln und die Marienfigur aus dem 15. Jahrhundert. Für den Abend kauften wir noch etwas Brot, Butter und Käse ein.

In der Herberge lernten wir noch Hans aus Belgien, einen Juergen aus Karlsruhe und zwei Mädel aus Süd-Afrika kennen. Der Camino ist eben international. Dem Hans aus Belgien wurde vom Arzt sieben Tage Ruhe verordnet. Er hat stark geschwollene Schienbeine, wohl eine Knochenhautentzündung.



Von Virgen del Camino nach Villar de Mazarif

3. Tag, 06. Oktober 2010, 16 km


Ursel im Regen

Nach guter Nacht und gutem Frühstück in der Herberge wollten wir starten. Es wird hier schon wesentlich später hell als zu Hause. Als wir vor die Tür traten, fing es gerade an zu regnen. Den Poncho wollten wir aber noch nicht anlegen, was sich

später als Fehler herausstellte.
Es hat den ganzen Weg über geregnet. Unterwegs, eine Stunde vor Villar der Mazarife, wechselten wir in einer Bar dann doch noch unsere Regenkleidung gegen den Poncho aus.

Heute haben wir eine etwas größere Strecke von 16 km hinter uns gebracht. So langsam laufen wir uns ein und es geht mit Ursel ganz gut. Auch ich habe keine Probleme.
Einquartiert haben wir uns bei “Pepe” in Villar de Mazarife. In dem Lokal habe ich im letzten Jahr mit Dorothee aus Schüttdorf zu Abend gegessen und grüsse sie ganz herzlich von hier.

 

 

9 Antworten auf “Und weiter geht unsere Pilgerreise”

  1. Armin Schwerdt sagt:
    6.10.2010 bei 17:18

Lieber Carolus,                                 Meine Mitpilger Brigitte und Armin 2009

das darf doch nicht wahr sein, dass Du schon wieder auf dem Camino bist und wir sitzen hier zuhause!
Ihr Beiden seid wirklich zu beneiden. Zuerst lauft Ihr im Frühjahr von SJPdP nach Leon und jetzt von dort nach Santiago. In drei Wochen dürftet Ihr es geschafft haben und das im heiligen Jahr.
Brigitte und ich waren im August / September im südlichen Afrika für 3 Wochen unterwegs und wir hätten auch viel zu berichten. Mein Entschluss wird immer fester, in absehbarer Zeit, vielleicht 2014 den ganzen Weg von hier zu laufen. Ich bin mal gespannt, ob Brigitte da mit läuft.Ich denke noch oft an Dich. Hast Du noch Kontakt zu anderen Pilgern aus dem Vorjahr? Meldet Euch mal, wenn Ihr wieder zurück seid und das ganz verdaut habt. Wir könnten uns doch mal treffen, z.B. hier bei uns.
Herzliche Grüße aus dem Weinparadies Rheinhessen an Euch beide unentwegten Pilger

Arminius et Brigitte

  1. Ulrich Müter sagt:                                                           Unser Kolpingbruder
    6.10.2010 bei 18:18

Guten Tag, liebe Freunde,
schön dass ich wiederum von euch auf dem Laufenden gehalten werde. Danke. Dem Jakobsweg so treu zu bleiben, das ist schon etwas Besonderes. Beneidenswert. Viele Grüsse und Gott mit euch auf eurem Weg.

Ulrich.

  1. Siegfried und Christel Beer sagt:                                Zwei Mitpilger aus 2009
    6.10.2010 bei 19:59

Lieber Karl,
wir wünschen Dir und Deiner lieben Frau eine gesegnete Pilgerfahrt und weiterhin viel Freude beim Pilgern, vor allem, dass Ihr gesund bleibt.Wir hoffen, dass es bei uns wieder im Jahre 2012 losgehen kann; Ihr macht uns da schon Mut.
Mit großem Interesse verfolgen wir eure Einträge.

Buen camino
Siegfried und Christel

  1. Silvia sagt:                                                          Unser Jakobspilgerfreundin
    6.10.2010 bei 21:24

Buenos Tardes Karl-Heinz y Ursel,
Es loco!, Que bien!, Es estupendo, Es hermoso, Es sùper, De primera!
Das ist verrückt! Das ist toll! Das ist Spitze. Das ist schön. Klasse!
Esto me complace - das freut mich!
Buen viaje - eine gute Reise unter dem Schutze des Jakobus wünscht euch Silvia
AUFPASSEN - irgendwo trefft Ihr bestimmt auf meinen Geist der da noch überm Weg fliegt.

Silvia

  1. Andrea sagt:                                                      Unsere Tochter samt Familie
    7.10.2010 bei 09:43

Liebe Mama, lieber Papa,

ich freue mich sehr, dass Ihr erst mal gesund gelandet seid
und schon die ersten schönen Etappen hinter Euch habt.
Ich wünsche mir für Euch, dass Eure Knochen heil bleiben und Ihr den Weg genießen könnt.

Wir wünschen Euch viele schöne Momente.

Alles Liebe und einen buen camino
Andrea und der Rest der Becki´s

  1. Elvira sagt:                                                    Eine Jakobspilgerin aus 2010
    7.10.2010 bei 16:17

Mit den Worten von Silvia… ES ESTUPENDO. :)
Ich wünsche euch alles Gute für den Weg… und beeilt euch, ich möchte euch in Paderborn am 19.11. wieder sehen. :)

Elvira

  1. Karl-Heinz Wewers sagt:
    7.10.2010 bei 19:41

Hallo Elvira, da werden wir bestimmt sein und wir haben auch schon unser Zimmer im Liborianum gebucht. Solltest Du auch machen.
Es ist wieder schön auf dem camino.

Ursel und Karl-Heinz

  1. Claudia sagt:                                                      Eine Mitpilgerin aus 2009
    7.10.2010 bei 21:17

Hallo Ursel und Karl-Heinz,
toll, dass Ihr zurück auf dem Camino seid! Ich drücke Euch auf jeden Fall die Daumen, dass Ihr gut in Santiago ankommt. Jakobus wird´s schon richten.
Meine diesjährige Jakobswegerfahrung von Le Puy nach Moissac in Frankreich liegt nun schon wieder ein halbes Jahr zurück. Auch ich hätte Lust weiterzulaufen!

Euch alles Gute und buen camino,
Claudia aus Bad Säckingen

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