Der Weg nach Santiago
04.05.2012
Hallo Freunde, wir sind
wohlbehalten und gesund wieder in der Heimat gelandet. Wir sind glücklich und
dankbar, wenn uns auch manchmal unsere altersbedingten Grenzen aufgezeigt wurden
und es auch anderweitige Widerwärtigkeiten auf unserer Pilgerreise gab, es noch
einmal geschafft zu haben.
Nach Beendigung unserer Pilgerreise haben wir noch ein paar Tage Urlaub angehängt. Wir sind noch an die Küste gefahren, über Cee, dem Fischerort Muros, dem Mekka der Meeresfrüchte und zum Kap Finisterre, dem früheren Ende der Welt, so wie es die Römer glaubten. Anschließend waren wir noch zwei Tage in Santiago de Compostela.
Wir trafen immer noch wieder
Mitpilger, kauften Andenken ein, besuchten die großen Markthallen in denen Obst,
Gemüse, Fleisch und Meeresfrüchte feilgeboten werden und immer führte uns der
Weg noch einmal zur Kathedrale.
Besucht man sie mit offenen Augen wird man immer wieder neue Dinge finden, die
man bisher noch nicht gesehen hat. Natürlich gehörten dazu auch weitere
Pilgermessen.
Auf dem Praca de Obrigadoire, dem
großen Vorplatz der Kathedrale, kann man beobachten, wie sich ständig immer
wieder neue Pilger aus aller Herren Länder in die Arme fallen, sich gegenseitig
beglückwünschen es geschafft zu haben und vor Freude darüber oftmals in Tränen
ausbrechen.
Wir waren zwar die Oldies auf dem camino, erstaunlich und überraschend ist aber
die Tatsache, dass sich so viele junge Menschen auf den Weg begeben. Und
jährlich werden es mehr Pilger, die sich auf den Weg machen.
Pilgerstatistik
Im Gegensatz zum allgemeinen Trend in der Gesellschaft ist das mal eine positive
Entwicklung, die ihresgleichen sucht.
Da stellt sich immer wieder die Frage des “warum”? Warum setzen sich Menschen
ohne Zwang solchen Strapazen aus und laufen so weite Wege zu einem Ziel, welches
ihnen wichtig erscheint? Wird man geschoben oder gezogen, ich weiß es auch
nicht. Schon bei meinen ersten Camino de Santiago im Jahre 2009 hätte mich nur
noch eine schwere Erkrankung von meinem Vorhaben abhalten können.
Schon damals fand ich auf dem Weg an einer Wand die wohl passendste Antwort auf
die Frage des “warum” geschrieben, die wie folgt lautete:
Der Weg
nach Santiago
Staub, Schlamm, Sonne und Regen.
Das ist der Weg nach Santiago.
Tausende von Pilgern gehen ihn
und das schon mehr als tausend Jahre.
Wer ruft Dich, Pilger?
Welch geheime Macht lockt Dich an?
Weder ist es der Sternenhimmel,
noch sind es die großen Kathedralen.
Weder die Tapferkeit Navarras,
noch der Rioja Wein.
Nicht die Meeresfrüchte Galiciens
und auch nicht die Felder Kastiliens.
Pilger, wer ruft Dich?
Welch geheime Macht lockt Dich an?
Weder sind es die Leute unterwegs.
Noch sind es die ländlichen Traditionen.
Weder Kultur und Geschichte,
noch der Hahn von Santo Domingo.
Nicht der Palast von Gaudi
und nicht das Schloss Ponferradas.
All dies sehe und erlebe ich im
Vorbeigehen
und dies zu sehen und zu erleben ist ein Genuss.
Doch die Stimme, die mich ruft,
fühle ich viel tiefer in mir.
Die Kraft, die mich vorantreibt,
die Macht, die mich anlockt,
auch ich kann sie mir nicht erklären.
Dies kann allein nur “ER” dort oben.
Wir wünschen Euch allen ein
Buen Camino
Ursel und Karl-Heinz
Dieses war der
letzte Bericht von unserer Pilgerreise nach Santiago de Compostela.
Ich werde mich nochmals melden, wenn ich das Video fertig habe.
2 Antworten auf “Der Weg nach Santiago”
Hallo Ursel und
Karl-Heiz,
wir freuen uns das Ihr wieder gesund in der Heimat angekommen seid. Wir können
uns vorstellen, dass Ihr Froh und Glücklich seid den Weg geschafft zu haben. Wir
waren in der Heimat auf dem Jakobsweg von Corvey nach Paderborn. Wir hatten nur
wenig Zeit und haben uns für diesen Weg entschieden der uns sehr gefallen hat.
Ich
denke wir hören voneinander.
Herzliche Grüße
Claudia und Klaus
Ihr Lieben,
vielen Dank für
den tollen Bericht über Eure Pilgerreise.
Wirklich sehr beeindruckend.
Clemens und Barbara Werres