Die kfd St. Josef ist eine Gemeinschaft
von Frauen für Frauen. In ihr spiegelt sich die Vielfalt von Frauenleben mit
unterschiedlichen Wünschen, Zielen und Standpunkten wider. Heute wie damals ist
die kfd eine Gemeinschaft aus der Kraft des Glaubens.
Mit der Gründung der Gemeinde vor 100 Jahren wurde auch bald der Wunsch nach
einer Gemeinschaft der Frauen groß, die in christlicher Nächstenliebe am Dienst
in der Kirche verantwortlich teilnehmen wollten. Nach der Gründungsversammlung
fanden sich viele Frauen zusammen, die die anfallende caritative Arbeit in
der Gemeinde unterstützen wollten.
Die Anfangsjahre stellten große Herausforderungen an die Gemeinschaft , die sich
Frauen- und Mütterverein nannte. Alle für uns heute so selbstverständlichen
Hilfsmittel standen den Frauen nicht zur Verfügung. Sie meisterten die ihnen
gestellten Aufgaben jedoch in bewundernswerter Weise.
Im Jahre 1933 feierte die Gemeinschaft im Saale Kausch ihr 25-jähriges Bestehen.
Zu dieser Zeit gehörten dem Frauen- und Mütterverein schon 450 Frauen an. Sie
unterhielten eine Sterbekasse, aus der den Bedürftigen gezahlt wurde.
Es folgte die schwere Zeit des ns-Regimes. Alle katholischen Vereinigungen
hatten unter Repressalien zu leiden. Im Jahre 1935 hielt der Frauen- und
Mütterverein seine letzte ordentliche Versammlung ab. Die Beiträge wurden aber
weiterhin erhoben und von den Bezirkshelferinnen eingesammelt. Auch die
Sterbekasse durfte weitergeführt werden. Es traten auch während der Nazizeit
Frauen der Gemeinschaft bei (von 1935–1945 waren es insgesamt 58 Frauen). Sie
fanden auch in den harten Zeiten des Krieges und der Nachkriegszeit Kraft in
ihrem Glauben und wagten im Jahre 1947 einen Neuanfang.
Es fanden nun wieder
Wallfahrten, Ausflüge und gesellige Nachmittage statt. Dem Protokollbuch der
Gemeinschaft ist zu entnehmen, dass es zum 50-jährigen Bestehen im Jahre 1958
ein reges und lebendiges Vereinsleben gab. Die Gemeinschaft , die jetzt
Katholische Frauengemeinschaft (kfd) heißt, ist fester Bestandteil des
Gemeindelebens.
Auch im Jahre 2008, nach 100 Jahren kfd St. Josef, ist das so. Traditionelle
Arbeitsfelder sind erweitert worden und neue hinzugekommen. Die Frauenbildung
und die Frauenseelsorge sind das Hauptanliegen der kfd. Zu ihrem jährlichen
Programm gehören Glaubensgespräche, Gottesdienste und Referate zu verschiedenen
Themen. Es haben sich Arbeitskreise gebildet. Im Liturgiekreis wird die
Gemeinschaftsmesse der Frauen am Dienstag vorbereitet. Seit 1976 gestalten die
Frauen in Eigenverantwortung ihren Gottesdienst. Am zweiten Dienstag im Monat
bereitet das Frühstücksteam das anschließende Frühstück vor. Dieser
Frühstückstreff findet seit 1984 statt. Der Kreis 40-plus gestaltet seit Jahren
eine Weiberfastnacht. Eine Theatergruppe bereitet für den Seniorenkarneval und
für das Jahresfest ihre humoristischen Einlagen vor (siehe Foto ).
Frauen der kfd nehmen in jedem Jahr an der
FFF-Tour (Frauen-Friedens-Fahrrad-Tour) teil. Sie wird im Gedenken an das
Friedensgebet im Dom zu Münster in jedem Jahr in einer anderen Pfarrei des
Dekanates veranstaltet. Am Weltgebetstag der Frauen, der in Zusammenarbeit mit
der evangelischen Frauenhilfe gestaltet wird, nehmen die Frauen der kfd teil. Im
Wechsel mit dem Jahresfest wird im Monat Mai eine Maiandacht abgehalten. Beim
Pfarrfamilienfest unterhält die kfd die von allen Besuchern geschätzte
Cafeteria. In jedem Jahr bereiten einige Frauen einen Ausflug für alle
Mitglieder vor. Diese Fahrten sind immer ausgebucht. Im Monat Oktober werden die
langjährigen Mitglieder geehrt und neue Frauen feierlich in die Gemeinschaft
aufgenommen. In Zusammenarbeit mit dem Kath. Bildungswerk finden am letzten
Mittwoch im Monat Vorträge zu unterschiedlichen Themen statt. Im letzten Jahr
standen Vorträge zur Erhaltung der
Gesundheit im Vordergrund. Im November jeden
Jahres findet ein Glaubensgespräch mit unserem Präses Pfr. Clemens Kreiss statt.
Die kfd St. Josef hat derzeit 265
Mitglieder. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen im Besuchsdienst beträgt 25 Frauen.
Sie verteilen die Zeitschrift Frau und Mutter« an die Mitglieder und sammeln den
Mitgliedsbeitrag ein. Durch ihre Besuche halten sie den Kontakt der Mitglieder
zur Gemeinschaft.