Pfarrer Franz Althoff, erster Pfarrer in St. Josef |
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Trotzdem gelang es dem Kirchbauverein bald, einen Notgottesdienst einzurichten, für den eine ministerielle Genehmigung, die für einen Neubau von Kirchen gefordert wurde, nicht nötig war. Mit der Errichtung eines saalähnlichen Notbaues, für den der Kirchbauverein die Bauerlaubnis erwirkt hatte, wurde alsbald begonnen. Das benötigte Grundstück stellte die Witwe Johan Sonntag, gen. Backhaus, unentgeltlich zur Verfügung. Die Notkirche wurde in kürzester Zeit fertiggestellt.
Erkenschwick hatte somit im Jahre 1908 ein eigenes
Gotteshaus erhalten. Da die Einwohner vorwiegend dem Arbeiterstand
angehörten, wurde die Notkirche dem heiligen Josef, dem Patron der
Werktätigen geweiht. Die finanziellen Schwierigkeiten zur Anstellung eines Geistlichen wurden dadurch gelöst, indem der Kirchenvorstand von Oer den einstimmigen Beschluss fasste, 10 % der Kirchensteuereinnahmen für Erkenschwick zur Verfügung zu stellen. Für die weiteren noch fehlenden Mittel verbürgte sich für die folgenden zwei Jahre das bischöfliche Generalvikariat zu Münster, so dass der Einstellung eines Geistlichen nun nichts mehr im Wege stand. Damit war auch das letzte Hindernis, das der Abhaltung des Gottesdienstes in der neu erbauten Notkirche im Wege stand, beseitigt. Der neuen Rektoratskirche wurde schon bald ein eigener Rektoratsbezirk zugeteilt, dessen östliche Grenze der Steinrapener Weg, einschließlich des sich anschließenden Schulgebäudes bildete, da die Schule überwiegend von Kindern der neuen Rektoratsgemeinde besucht wurde. Mit Schreiben vom 1. Juli 1908 wurde dem Rektor Franz Althoff die "cura primaria" für das neue Rektorat erteilt, das heißt, ihm wurde die Wahrnehmung aller seelsorgerischen Aufgaben übertragen. Bereits ein Jahr später wurde auf dem gleichen Grundstück, nahe der Kirche, ein neues Pfarrhaus für den Pfarrgeistlichen erstellt.
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