Mit
einem feierlichen Gottesdienst wurde der Nachfolger von Pfarrer
Ludger Hartmer, Pfarrer Ernst Föcking, am 7. Januar 1973 in sein Amt
eingeführt. Pfarrer Ernst Föcking blieb 26 Jahre Seelsorger in St.
Josef.
Als er kam war das Gotteshaus zwar fertig, es fehlte aber noch vieles
was zu einem kompletten Gemeindezentrum gehört. Aus finanziellen Gründen
war auf den Bau eines Pfarrheims beim Neubau der Kirche zunächst
verzichtet worden. Aus gleichem Grunde verzichtete man auf sein äußeres
Zeichen der Kirche, den Glockenturm.
Von der Erkenntnis ausgehend, das die Kirche nicht als Haus der
Pastöre und Kapläne anzusehen sei, sondern in erster Linie das
kirchliche Gemeindeleben zu fördern habe, war Ernst Föcking von
Anfang an bestrebt, das Bauvorhaben des noch fehlenden Pfarrheims
recht bald zu verwirklichen.
Bereits im Jahr 1976 war es dann so weit. Die erforderlichen
Eigenmittel waren bereitgestellt. Die Pfarrgemeinde St. Josef sollte
nach fast 70 Jahren ein eigenes Pfarrheim mit Pfarrsaal bekommen, in
dem die kirchlichen Vereine und Gruppen ihr "Zuhause" finden
sollten. Am 1. Mai 1977, dem Patronatsfest unserer Kirche, wurde
die Einweihung des Pfarrheimes durch Weihbischof Wilhelm Wöste
vollzogen. Damit wurde die langersehnte letzte Lücke des Bauvorhabens "Kath. Gemeindezentrum St. Josef" geschlossen.
Was aber ist eine Kirchengemeinde ohne Glockenturm
als äußeres Zeichen. Viele Menschen von außerhalb, welche die St.
Josef-Kirche suchten, fuhren wegen des fehlenden Glockenturms und der
modernen Bauart an ihr vorbei. Dieses wollte Pfarrer Föcking ändern.
Zum 75jährigen Bestehen der St. Josef-Gemeinde sollte die Kirche ein
Wahrzeichen erhalten. So entstand ein ca. 20m hohes Stahlgerüst, in
dem die drei Glocken der alten St. Josef-Kirche fest verankert wurden,
da schwingende Glocken einen nicht zu vertretenden hohen Aufwand
bedeutet hätten. Wenige Tage vor der Jubiläumsfeier wurde der
Glockenturm errichtet. Damit wurde ein lang gehegter Wunsch des
Pfarrers und der Gemeindemitglieder Wirklichkeit und die Abrundung des
Gemeindezentrums vollzogen. Weihnachten 1984 läuteten dann die
Glocken zum ersten mal wieder, nachdem ihnen ein Anschlaggeläut
eingebaut worden war..
Da die Kirchentüren außerhalb der Messfeiern aus
verschiedenen Gründen heute geschlossen sind, wurde 1993 durch
Pfarrer Ernst Föcking eine Kapelle errichtet, die den Gläubigen außerhalb
der Messfeiern offen steht. Sie hat Platz für 20 Personen und wurde
dem Durchgang zwischen Pfarrkirche und Sakristei angegliedert.
Außer den großen Projekten hat Pfarrer Föcking viel für die
Ausschmückung der neuen Pfarrkirche im Laufe der Jahre getan. U. a.
wurden während seiner Amtzeit eine reihe Kunstgegenstände,
wie Heiligenfiguren etc. angeschafft.
In
der Ausstellung des Kommunalverbands Ruhr im Januar 1996 "Das
Ruhrgebiet – Architektur nach 1945" war unsere Stadt mit
unserem Pfarrzentrum vertreten. Zu den "herausragenden Bauwerken
der modernen Architektur ausgewählter Meisterwerke von international
anerkannten Architekten und renommierten Baukünstlern der Region gehörte
auch das Katholische Pfarrzentrum St. Josef, ein Werk des Kölner
Architekten Joachim Schürmann, der mit dem Kirchenraum eine der überzeugendsten
Lösungen von Stahlbaukonstruktionen in deutschen Kirchen schuf."
Am 08.08.1999 wird Pfarrer Ernst Föcking in einem
feierlichen Hochamt von seiner Gemeinde verabschiedet. Nach dem Hochamt wünscht die Gemeinde im Pfarrheim Pfarrer
Föcking für seinen weiteren Weg Gottes Segen und alles Gute. Seine
Lebensabend verbringt Pfarrer Ernst Föcking in Herten/Westerholt
.
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