Von Ladbergen bis Münster

16. Juli 2011, 31 km

In Ladbergen sind wir bereits um 8:30 gestartet. Heute haben wir eine lange Strecke von rd. 31 km bis nach Münster zu bewältigen. Das ist sicherlich schon grenzwärtig für uns.


Rast am Dortmund-Ems-Kanal

Beim Start war schon schönes Wetter und nach einer halben Stunde konnten wir unsere Jacken ausziehen um im Hemd weiter zu laufen. Bald schon hörten wir die Autobahn in der Ferne und stießen dann schon bald auf den Dortmund-Ems-Kanal.

Bei der weiteren Durchsicht der Strecke auf meinem iPhone4 stellte ich fest, dass der Kanal bis Münster mehrfach gequert wird. Da wie gesagt 31 km für uns reichlich viel Strecke ist, beschlossen wir heute dem Kanal einfach zu folgen und haben damit die Strecke ein wenig gekürzt. Sicherlich haben wir dabei hier und dort etwas verpasst. Manchmal muss man aber auch an seine Füße denken.

Im ersten Teil der Strecke hörten wir immer wieder den Fluglärm, der wohl durch den Flughafen Münster-Osnabrück mit seinen Starts und Landungen verursacht wurde. Später am Kanal gab es dann andere Geräusche, die immer lauter wurden. Irgendwann stießen wir dann auf eine Motorcross-Bahn für Motorräder. Wir haben uns das Spektakel eine Weile angesehen. Die verrückten Kerle fliegen da mit ihren Maschinen bis über 30 Meter durch die Luft. Nachdem wir unsere Cola getrunken hatten, haben wir schleunigst das Weite gesucht um wieder in der Ruhe weiter wandern zu können.

Wir machten eine weitere Pause am Kanal um uns etwas mit Obst zu stärken. Nun überlegten wir, wo wir denn heute Nacht wohl bleiben können. Ich rief die Arnsteiner Patres in Münster an. Pater Ernst am anderen Ende der Leitung war sehr freundlich und versicherte uns dann, dass wir auch ein Bett bekommen und nicht auf der Isomatte nächtigen müssen. Wir verabredeten unsere Ankunft für 17 Uhr. So, das war geschafft.

Auf dem Hof Nahrup wollten wir eine weitere Pause einlegen. Leider bat uns der Hof um Verständnis dafür, dass er im Augenblick Betriebsferien macht. War also nichts mit einem Kaffee. Wir durchquerten eine sehr große Reitanlage und kamen bald wieder an den Kanal.

Kurz hinter dem Yachthafen an der Alten Fahrt legte gerade ein Sportboot ab. Ich rief dem Skipper zu ob er in Richtung Münster fährt und uns womöglich ein Stück des Weges mitnehmen kann. Wir hatten Glück, er legte noch einmal an die Spundwand an, unsere Rucksäcke wurden verladen und so konnten wir 5 km des Weges bis zur neu erbauten Schleuse Münster genüsslich den Weg vom Wasser aus genießen. Jakobus war wieder mal mit uns.

Inzwischen war es sehr warm und schwül geworden, was uns jetzt auf dem Straßenpflaster in Münster doch zu schaffen machte.
Da wir uns bei den Patres für 17 Uhr verabredet hatten, liefen wir zunächst an unserem Domizil vorbei bis zur Innenstadt. Nach einem Rundgang durch den St. Paulus-Dom steuerten wir das gegenüberliegende Markt-Cafe an. Nun war ein ordentlicher Kaffee und ein Stück Kuchen fällig. Im Innenhof des Markt-Cafes ließen wir uns mit unseren Rucksäcken nieder was uns dann doch einige komische Blicke einbrachte.

Und wie immer trifft man auf dem Jakobsweg Bekannte. Wir saßen gerade als die Tür zum Hof sich öffnete. Herein kam Jessica, die Patentante unserer jüngsten Enkeltochter mit ihrem Mann und einer Freundin, mit denen wir vor einer guten Woche noch zusammen in Angermund den zweiten Geburtstag von Charlotte gefeiert haben. Na, das war wieder mal eine Überraschung.

Um 17:15 Uhr standen wir vor der Tür der Arnsteiner-Patres. Uns wurde geöffnet und wir wurden freundlich von Pater Ernst willkommen geheißen. Eigentlich wollten wir am Abend noch mal in die Stadt. Pater Ernst hielt uns aber zurück und meinte, wir seien heute wohl schon weit genug gelaufen und lud uns zum Abendessen ein und versprach, anschließend noch bei einem Plausch mit uns einen Wein oder auch ein Bier zu trinken. Wir nahmen die Einladung an und es wurde noch ein netter Abend. Ich habe ihm in sein Gästebuch geschrieben, dass es schön sei zu wissen, dass es in dieser hektischen Welt noch Orte gibt, wo man solch eine Ruhe und Gelassenheit finden kann.
Diese Unterkunft ist bestens zu empfehlen, sie liegt direkt am Jakobsweg und nur rund einen km von der Innenstadt entfernt.  



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