Von Werne über Cappenberg und Lünen bis Dortmund

27. Mai 2010, Pilgerstaffellauf "Europa - Santiago de Compostela" 31 km

Nach gutem Schlaf in dem so genannten Pesthaus des Klosters feierten wir mit den Kapuzinern um 7 Uhr die heilige
Verabschiedung von den Kapitzinern
Messe. Danach gab ein gutes Frühstück. Nachdem wir uns gut gestärkt hatten nahmen wir unsere Pilgerreise bei gutem Wetter in Richtung Cappenberg um 8:30 Uhr wieder auf. Es ging durch schöne Wälder und um 10:30 Uhr hatten wir das Schloss Cappenberg erreicht. Während das Schloss im 17. Jahrhundert entstand, geht die Stiftskirche in wesentlichen Teilen auf die Zeit bis 1149 zurück. An drei Stellen ist Jakobus in der Stiftskirche zu sehen, u. a. am Chorgestühl aus dem 16. Jahrhundert. Das Schloss Cappenberg diente dem Reichsfreiherrn Stein (1757 bis 1831) als Ruhesitz.

Hier wurden die Pilgerstäbe an die Mitglieder des Stadtverbandes für Heimatpflege, Lünen weiter gereicht. Weiter ging die Pilgergemeinde vorbei an der Steinsbuche und der Jugendherberge durch üppige Wälder und dem Cappenberger See. Durch die Vororte erreicht man schließlich die Innenstadt von Lünen.

 An der evangelischen Stadtkirche St. Georg, die auch gleichzeitig Stempelstelle für Jakobspilger ist, erwartete uns Pfarrer Dr. Sven Keppler. Nach einem Mittagsgebet und der Erneuerung des Pilgersegens machten wir eine kleine Rast zur Stärkung, da wir bis Dortmund immerhin noch 16 km vor uns hatten.


Bald schon überquerten wir die Lippebrücke und verließen damit das Münsterland. Nach Querung des Datteln - Hamm Kanals befanden wir uns nun in der größten zusammenhängenden Industrieregion Europas. Das bekamen wir Pilger auch zu spüren, denn spätestens ab hier galt es ständig auf gepflasterten Wegen zu laufen, was den Füssen ja bekanntlich nicht so gut tut.

 Einige Kilometer vor dem Ziel, der Reinoldi-Kirche in der Dortmunder Innenstadt, besichtigten wir noch in Brechten die evangelische Kirche Johann Baptist, deren Glockenturm wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert stammt.

Um 17:30 Uhr erreichten wir die Innenstadt von Dortmund. Die Füße waren heiß gelaufen, man spürte die über 30 km ganz schön in den Beinen.
In der Reinoldi-Kirche trafen wir mit dem "Bourdon 4", der in Polen gestartet ist zusammen und dessen Weg sich mit dem des "Bourdon 3", der aus Norwegen kommt, hier in Dortmund kreuzt.


Zur letzten Rast auf dem Alten Markt in Dortmund


In der Reinoldi-Kirche gab es noch eine kleine Andacht und dann wurde der "Bourdon 4" an die nächste Pilgerstaffel übergeben. Der "Boudon 3" wird morgen von Dr. Bodo Bernsdorf aus Werne und Alois Gebbe aus Senden nach Herdecke weiter getragen.

Nun waren wir alle recht durstig und hungrig. Ein kleiner Weg zum "Alten Markt", schräg gegenüber der Reinoldi-Kirche, war schnell geschafft. Dort konnten wir noch bei Sonnenschein im Biergarten für das leibliche Wohlbefinden sorgen. Hier fand der Tag einen schönen Abschluss. Meine Frau war gekommen und so fuhren wir um 20:30 Uhr zurück nach Oer-Erkenschwick.
Diese zwei Tage waren für mich die ersten Pilgertage auf dem westfälischen Jakobsweg, aber bestimmt noch nicht die letzten.

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