22.06. - 24.06.2005 Die Kieler Förde und die Heimreise nach
Recklinghausen
Nun standen zwei Tage segeln auf dem
Programm, ehe wir die Heimreise antreten wollten. Als wenn es nicht schon genug
gewesen
wäre mit dem Motor, trat nun noch eine Überraschung ein. Nachdem wir
gefrühstückt hatten und das Boot segelklar machen wollten klagte Manfred
plötzlich über starke Nierenschmerzen. Da diese
ständig
schlimmer wurden, riefen wir den Notarzt an. Es dauerte noch eine halbe Stunde
bis der Notarztwagen da war. Nach einer Untersuchung vor Ort, brachte man
Manfred in die Uni-Klinik nach Kiel. Nun stand der Rest des Törns auf dem Kopf.
Was sollten wir machen? Da wir aber eh nicht helfen konnten beschlossen wir
dennoch segeln zu gehen. Wir machten die Segel klar und liefen aus in Richtung
Norden, in Richtung Stoller Grund. Unterwegs begegnete uns eine ganz Armada von
Schiffen in allen Größenklassen, vom Oldtimer bis zum Top-High-Tech-Boot. Wir
sahen mehrmals die grüne Alexander von Humboldt und viele andere Segler dieser
Klasse.
Am
Stoller Grund fast angekommen läutete ein Handy. Manfred meldete sich. Es ist
alles wieder in Ordnung und wir können ihn in Kiel abholen. Wir wendeten und
segelten nach Kiel. In Kiel angekommen telefonierten wir noch mal mit Manfred
und verabredeten eine Stelle, von wo wir ihn wieder an Bord nehmen können. Das
war gar nicht so einfach. Wir fuhren nah unter Land und dann sahen wir Manfred
schon von einer Brücke winken. Wir fuhren ganz langsam heran und Manfred konnte
übersteigen ohne das wir anlegen mussten. Wir waren richtig froh, wieder
komplett zu sein. Da Manfred nun aber auch Segelhunger hatte segelten wir noch
einmal bis zum Stoller Grund heraus und besahen uns das Schauspiel auf der
Förde noch einmal. Nachdem
wir
Möltenort wieder erreicht haben, hatten wir 35 Meilen hinter uns gebracht. Ich
war erstaunt wie gut das schwere Schiff lief und auf dem Ruder lag. Bei fünf
Windstärken erreichten immerhin eine Geschwindigkeit von 7,3 Knoten Fahrt über
Grund wobei sich die 18 Tonnen ganz gemächlich durch die Wellen schoben.
Der nächste Tag war dann auch noch ein
herrlicher Segeltag wie am Tag zuvor. Da es sehr heiß war wollte der Smutje
nicht mehr in der Küche stehen und kochen. Wir gingen zum Abschied in den Ort
und aßen im Alten Dorfkrug in dem wir zwei Tage zuvor uns das Fußballspiel
angesehen haben.
Horst hatte schon von Unterwegs bei
Europ-Car einen Leihwagen vorbestellt.
Manfred und Horst fuhren am 24.06. um 10 Uhr mit der Fähre nach Kiel um das
Auto abzuholen. Nach zwei Stunden kamen sie mit einem neuen Mercedes der
A-Klasse mit einem zwei Liter CDI zurück. Wir beluden das Auto mit unseren
Sachen. Wir verabschiedeten uns von Horst, der das Schiff nun in die Flensburger
Förde bringen will um dort mit seiner Familie Urlaub zu machen.
Mit ein bisschen Wehmut legten wir um 13
Uhr das letzte Mal ab und waren um 18 Uhr wieder in der Heimat. Insgesamt war es
ein schönes Erlebnis und wir hatten viel Spaß, denn solch eine Fahrt macht man
ja nicht alle Tage.
Dem Skipper an dieser Stelle ein herzliches
Dankeschön.
E-Mail vom 12.07.2005 vom Segelkameraden Fritz Schulte
Hallo Karl-Heinz,
ein wirklich schöner Bericht, da kann man ja leicht neidisch werden. Und
klein ist die Welt, finde ich mich doch zufällig selber auf einem der
Bilder wieder. In Kiel hattet ihr ein Photo von den 2 BMW-Oracle
Americas Cup Yachten gemacht, auf einer davon bin ich an dem Tag ein
Matchrace mitgesegelt, leider war der Wind etwas sehr schlapp. Aber 10
Knoten Speed bei 7 Knoten Wind ist ja auch schon was.
Viele Grüße
Fritz Schulte (Ein Segelclub-Kamerad)
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