Von tief im Westen bis hoch
im Norden Ein Fahrtenbericht von Karl-Heinz Wewers Am 02.06. schrillte das Telefon. Mein Segelfreund Manfred war an der Strippe. "Hast Du Lust und Zeit ein Boot vom Hebewerk in Henrichenburg zur Kieler Förde zu überführen, fragte er." Obwohl das für mich sehr überraschend kam war ich gleich begeistert und stimmte nach Abstimmung mit meiner Frau am nächsten Tag zu, denn solch eine Reise hatte ich noch nicht gemacht. Es handelte sich um das Segelboot des Eigners Horst Köhler aus Recklinghausen, dessen Frau sich bedauerlicher Weise einen Armbruch zugezogen hatte und somit die Überführung nicht mitmachen konnte.
Das Boot war eine schwere Segelyacht aus Holz vom Typ Colin Archer, welches 1962 bei Bergen in Norwegen gebaut worden ist. Es ist ein Ketsch getakelter Zweimaster von 12,50 m Länge plus Bugsprit und rund 4 m Breite und einem Gewicht von 18 Tonnen bei einem Tiefgang von 1,80 m. Ein alter Hanomag-Diesel mit 84 PS sorgt für den nötigen Vortrieb bei Flaute. Die Decks-Planken sind aus 5 cm massivem Teakholz auf 10 x 12 cm dicken Spanten. Der Eigner hat das Schiff in sehr gutem Zustand und sehr gemütlich eingerichtet., was auch nicht verwunderlich ist, denn er bereist damit seit zehn Jahren die Ostsee. Wir, das waren Horst, Manfred und noch ein Manfred und ich, trafen uns zu einem Gespräch und wurden schnell einig. Die Route sollte über den Dortmund-Emskanal, dem Mittelland-Kanal, dem Elbe-Seiten-Kanal, über die Elbe von Lauenburg über Hamburg bis Brunsbüttel und von dort durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel führen. Ich bot mich an den Smutje zu machen, da ich diese Aufgabe bei unseren anderen Törns auch schon oft übernommen habe. Da ich inzwischen weiß, was man alles an festen und flüssigen "Nahrungsmitteln" auf solch einem Törn benötigt habe ich auch den gesamten Einkauf übernommen.
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