Von Tegel über Kladow und
Ketzin nach Werder
21. bis 23. Tag, 22. bis 24. Juli 2002
Der 21. Tag
Der Himmel ist immer noch bedeckt. Es ist aber trocken mit 14 Grad am Morgen.
Die Wetterfrösche haben für den Tag 24 Grad und Sonne angesagt. Mir geht es
etwas besser denn ich hatte ein gute Nacht und wir haben lange geschlafen.
Gegen 12 Uhr haben wir abgelegt. Wir fahren zurück über den Tegeler See in
Richtung der neuen
Spandauer Schleuse, die vor ein paar Tagen ihre Pforten
geöffnet hat. Nun ist der 14 km lange Umweg über Berlin nicht mehr nötig. Vor
der Schleuse herrscht schon allerhand Betrieb, jedoch sind weit und breit keine
Berufsschiffe zu sehen denen wir die Vorfahrt einräumen müssen. Wir kommen mit
dem nächsten Schleusengang durch. An der Schleuse und auf der nachfolgenden
Brücke sind viele Menschen, die die neue Schleuse mal in Betrieb sehen wollen.
Über die Schleuse werden wir um ca. 2,20 m heruntergeschleust.
Spandau haben wir schnell hinter uns gelassen und gegen 14 Uhr ankern wir auf
der Havel um etwas zu essen. Das Wetter wird tatsächlich schöner, denn soeben
kommt die Sonne durch. Weiter fahren wir die Havel herunter bis zu dem Örtchen
Kladow, wo wir gleich im Kladower - Segelclub eine Bleibe finden. Wir liegen
hier genau gegenüber der kleinen Insel "Imchen". Auch hier finden wir
sehr nette Clubmitglieder die uns behilflich sind.
Vor dem Liegeplatz laden nette Restaurants zum verweilen ein. Nachdem wir unser
Schiff klar hatten suchten wir eines der Restaurants auf und aßen ein riesiges
Stück Kuchen, dazu gab es ein Kännchen Kaffee. Anschließend mussten wir einen
ausgedehnten Verdauungsspaziergang machen. Nun war das Wetter wieder richtig
schön, vom Schiff aus hatten wir einen herrlichen Ausblick auf den großen
Wannsee über den wir auf der Hinfahrt gekommen waren.
Der 22. Tag
Heute wollen wir uns in Richtung Brandenburg auf den Weg machen. Die Sonne lacht
wieder, wir legen um 10 Uhr ab, lassen die Pfaueninsel an Bb. liegen und fahren
in den Jungfernsee ein. Von weitem sieht man links noch mal die Glieniker
Brücke und dahinter das Schloss Babelsberg. Direkt vor uns liegt der
"Heiliger See", an dem viele Prominente ihr Domizil errichtet haben.
Am Ende des Jungfernsees geht es in den Sacrow - Paretzer - Kanal in Richtung
Brandenburg. Diese Kanalstrecke ist leider nicht sehr reizvoll. Kurz vor Ketzin
ziehen plötzlich dunkle Gewitterwolken auf. In einer Bucht konnte ich gerade
noch den Anker ausbringen und schon zog ein dickes Gewitter über uns hinweg. Es
regnete eine viertel Stunde heftig, die Wolken verzogen sich rasch und die Sonne
zeigte sich wieder von der besten Seite. Wir fuhren durch Ketzin über die
Ketziner Havel. Hier festzumachen schien uns vom Wasser aus nicht sehr reizvoll
zu sein. Wir fuhren weiter über die sehr flachen Gewässer und legten uns bei
km 2,5 vor Anker. Wir hatten gerade unseren Anker ausgebracht, als etwas
eigenartiges durchs Wasser schwamm. Erst am anderen Ufer konnten wir erkennen,
dass da gerade ein Reh durchs Wasser geschwommen war. Nach schönem Wetter am
frühen Abend kam nun heftiger Wind auf und ab 21 Uhr ziehen wieder dicke
schwarze Wolken über uns hinweg. Uns stört es nicht mehr, denn der prasselnde
Regen und das durch den Wind nun schaukelnde Schiff hat uns schön in den Schlaf
gewogen.
Der 23. Tag
Ich hatte mich schon auf die schönen Gewässer bis hin nach Brandenburg gefreut
und eifrig die
Karte studiert. Wir werden wach und stellen fest, dass wir
richtiges Sauwetter haben und dazu Wind um die 7 Bf. Wir Frühstücken und
warten ab. Die Stimmung sinkt nun auf den Nullpunkt, denn jedes Schiff wird mit
zunehmender Dauer bei schlechtem Wetter immer kleiner und unsere kleine Varianta
erst recht. Ich lege mich wieder in die Koje und schlafe fest ein. Ursel macht
sich mit einem Buch und anderer Lektüre zu schaffen. Irgendwie werde ich gegen
Mittag vom klappernden Töpfen geweckt. Ursel macht Mittagessen, das lockt dann
auch mich wieder heraus. Nach dem Essen hört der Regen auf, der Wind bläst
aber immer noch in gleicher Stärke. Wir schreiben Brandenburg ab, denn bei dem
Wind wollte ich nicht über den flachen Trebelsee fahren und der Wetterbericht
sagt weiterhin schlechtes Wetter voraus. Wir beschließen in Richtung Werder zu
fahren. Wir fahren ein paar km zurück und biegen bei km 32,5 über Stb. in die
Havel ein. Nun haben wir bis Werder wieder sehr schöne Gewässer vor uns und
der Himmel klart tatsächlich noch auf. Wir fahren vorbei an dem Ort Phöben,
unterqueren die Autobahn, fahren über den kleinen und großen Zernsee bis nach
Werder. Von weitem konnte man schon die Kirchturmspitzen der eigenartig gebauten
Kirche von Werder erkennen. Es gibt ein paar kleine Häfen, die uns aber alle
heute nicht zusagen, denn wir brauchten heute wirklich eine Dusche. So machen
wir fest in der "Porta Sophia" einer neuen Marina mit super
Sanitäreinrichtungen.
Wir machen einem Bummel durch die Stadt, besichtigen die Insel und die Kirche
und kaufen für das Abendessen einen geräucherten Aal ein. Das Wetter wird
wieder besser und am Abend haben wir stahlblauen Himmel.
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