Von der Scharfe Lanke über Charlottenburg bis "Berlin Mitte" 
5. u. 6. Tag, 4. u. 5. Juli 2002

Der fünfte Tag
Wir wollten das Schloss Charlottenburg besichtigen und hatten uns daher den Anleger direkt am Schloss  ausgesucht. Zunächst ging unsere Fahrt über den Pichelsee, die Havel und dann bei km 0,0 rechts in die Spree. Die Schleuse Spandau, weiter in Richtung Norden ist noch immer wegen Neubauarbeiten gesperrt. Alle Schiffe die nach Norden wollen müssen einen 14 km lagen Umweg über die Spree, den Westhafen- und Hohenzollernkanal machen. 
Wir folgen der Spree bis zur Schleuse Charlottenburg. Hinter der Schleuse geht es scharf nach rechts immer entlang dem Schlosspark. Wir fahren bis km 8 hinter die Schlossbrücke und finden dort auch noch einen Liegeplatz für 24 h gleich neben dem Schloss. Die Liegeplätze in Berlin sind alle kostenlos, dafür gibt es aber auch keinerlei Ver- oder Entsorgung. Auch hier soll es wieder eine unruhige Nacht werden, da über die Spree immer viele Schiffe fahren und auch die Weiße Flotte ihre Runden dreht. Hinzu kam, das wir mit einer Spundwand vorlieb nehmen mussten. Dafür hatte ich mich vorsichtshalber mit einem Fenderbrett ausgerüstet, welches ich hier sehr gut gebrauchen konnte. Kurz nachdem wir festgemacht hatten stand aber schon die Wasserpolizei bei uns um uns unmissverständlich aufzufordern, die Spring, welche ich an der Treppe befestigt hatte bitte sofort zu entfernen. Man wartete sogar so lange, bis alles vollzogen war.

Wir besichtigten das Schloss Charlottenburg und anschließend den Stadtteil Charlottenburg. Zunächst war das Wetter am Morgen sehr schön, am Nachmittag wurde es aber wieder richtig hässlich und wir waren am Schluss froh wieder auf unserem Schiff zu sein.

  
Der sechste Tag
Der nächste Tag sollte ein ereignisreicher Tag werden. Wir wollten zum Anleger "Berlin Mitte" hinter dem Historischen Hafen an der Fischerinsel. Wir legten schon früh ab um dort noch eine Platz zu bekommen. Das war eigentlich unnötig, denn am Ende waren wir froh das noch ein zweites Boot kam und wir nicht ganz alleine dort liegen mussten. Dieser Platz ist ein idealer Ausgangspunkt um einen Stadtbummel zu machen. Außerdem liegt man ganz ruhig, weil ab der nächsten Brücke vor dem Außenministerium der Spreearm gesperrt und eine weitere Durchfahrt wegen eines Wehrs ohnehin nicht möglich wäre.

Eine Besonderheit auf diesem Teilstück ist sicherlich die Durchfahrt durch das Regierungsviertel. Da hier immer noch viel gebaut wird und alle Materialien über den Wasserweg herangebracht werden ist hier stets reger Berufsverkehr. Daher ist die Durchfahrt  durch den Spreebogen mit einer Ampelanlage geregelt bzw. wird über Funk gesteuert. Heute ist aber nicht viel los, sodass wir keine Wartezeit hatten. Nun ging es Schlag auf Schlag. Zunächst passiert man das Schloss Bellevue, dann die Kongresshalle (Schwanger Auster), dann folgt schon das Kanzleramt und hinter dem Spreebogen folgt dann der Reichstag. 
Vorbei geht es dann an der Museumsinsel, dem Berliner Dom und dem Palast der Republik. Danach folgt auf der linken Seite das Nikolaiviertel und der Alexanderplatz. Nun brauchen wir nur noch durch die Mühlendamm-Schleuse und schon geht es rechts in den Historischen Hafen von Berlin zu unserem Anleger.
 
Wir haben schon um 11.30 Uhr angelegt und wollten nun unseren großen Stadtgang in Angriff nehmen. Die Sonne lacht und es ist schon sehr früh warm. Vom Liegeplatz bis zum Alexanderplatz, dem Nikolaiviertel und dem Gendarmenmarkt sind es zu Fuß nur ein paar Minuten zu gehen. Wir aßen zu Mittag in dem herrlich an der Spree gelegenen Biergarten im Nikolaiviertel. Ein Rundgang über den Alexanderplatz, vorbei am roten Rathaus folgten nun und bei Kaufhof lief uns dann auch noch Herr Trittin über den Weg. Weiter ging es dann zur Museumsinsel, dem Berliner Dom und dem Besuch des Pergamon-Museums. Den Dom hatten wir schon vor ein paar Wochen besichtigt.
Wir wanderten über die Straße "Unter den Linden" bis zum Brandenburger Tor und dem Reichstag. Die Besichtigung  viel aber leider dann wegen zu großer Wartezeit und zu großer Hitze aus. Statt dessen haben wir uns dann das teuerste Bier unseren Lebens erlaubt. Wir haben uns auf dem Rückweg nämlich auf der Terrasse des Hotel Adlon niedergelassen. Wir saßen in der ersten Reihe und konnten wunderbare Studien machen. Die Herrschaften gingen und kamen. Die Pagen flitzten jedem Neuankömmling entgegen. Wir zahlten am Ende für das 0,3l Bier € 6,50. Ich muss sagen, wir haben es dennoch genossen.
Um 19 Uhr waren wir wieder am Boot und die Füße waren platt. Dann kam unser Bootsnachbar und empfahl uns zum Gendarmenmarkt zu gehen, weil dort ein Openair Classikfestival stattfinden würde. Wir aßen schnell etwas, machten uns frisch und schon waren wir wieder auf den Beinen. Es war alles ausgebucht, das war aber auch weiter nicht schlimm, denn man hörte vor der Einhausung fast ebenso gut wie drinnen. Die Gastronomen rund um den Gendarmenmarkt hatten bei dem schönen Wetter und der guten Musik viel zu tun denn es waren draußen sicherlich ebensoviel Gäste wir drinnen. Wir genossen den Abend und die Musik bei ein paar Bierchen und waren gegen 23 Uhr wieder am Boot. Müde von des Tages Last schliefen wir gleich ein und hatten eine ausgesprochen ruhige Nacht.  

Gefahrene sm / Betriebsstunden h 11 sm 3,5 h
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