Von Berlin über die
Spree zum Müggelsee Nun war unser Hunger nach Kultur, nach historischen Gebäuden, Museen und der Großstadt Berlin erst einmal gestillt und wir wollten jetzt die Natur erleben. Wir legten bei sehr schönem Wetter bereits um 9.30 Uhr ab und verließen die Stadt in Richtung Müggelsee nach Osten.. Nach ein paar km unterquerten wir die schönste aller Berliner Spreebrücken, die Oberbaumbrücke. Kurz danach geht rechts der Landwehrkanal ab und dahinter sieht man schon von weitem das Allianz - Hochhaus und die drei, auf dem Wasser tanzenden Figuren, nach Berliner Mundart, der "Schweizer Käse". Nochmals zurückblickend sieht man noch den Funkturm am Alexanderplatz und das Rote Rathaus. Bei km 24 geht es links in den Rummelsburger See. Hält man sich rechts von den Insel der Jugend sieht man schon von weitem das berühmte Ausflugslokal mit riesigem Biergarten, das "Eierschale Zenner" wo früher jeder seinen mitgebrachten Kaffee selber aufbrühen konnte. Im Biergarten mit rd. 1500 Plätzen geht am Vormittag schon die Post ab, mit Musik wird richtig eingeheizt. Ein paar Meter weiter gibt es ein kleines aber feines Ausflugslokal. Ab da kann man sogar mit einem Wasserflugzeug starten und landen. Während bis hierher die Landschaft sehr schön ist folgt nun ein Stück mit alter verlassener Industriekultur. Hier stehen viele alte verlassene Fabriken, u. a. die Wehrmachtsbrotbäckerei. Dieser Teilabschnitt bis fast vor Köpenick ist der unschönste Teil unserer gesamten Reise. Am nördlichen Ortsende von Köpenick stoßen wir rechts auf die Dahme, biegen aber nach links in die Müggelspree ein und legen kurz vor dem Müggelsee beim "Wassersportzentrum Berlin" an. Diese Marina gehört übrigens dem Herrn der besten Heizungen, Herrn Vissmann. Für den späteren Nachmittag erwarteten wir
Besuch an Bord. Ich hatte mich mit meinem früheren fast Nachbarjungen, den ich
seit jahrzehnten aus des Augen verloren hatte und nur noch vom Hörensagen kannte
verabredet. Wir haben uns vor gut einem Jahr via Internet wiederentdeckt.
Es ist der Autor und Journalist Hans Dieter Baroth, der sich seit ein paar Jahren in
Friedrichshagen am Müggelsee niedergelassen hat. Pünktlich wie verabredet kam
er mit seiner netten Frau und konnte unser kleines Schiff unter all den großen
Kreuzern zunächst gar nicht finden. Da er immer noch zu seiner alten Heimat und
der "Spielvereinigung Erkenschwick" Kontakt unterhält ist er auch Bezieher der Stimbergzeitung. Die letzten zwei Exemplare
brachte er mir mit, damit auch ich auf dem Laufenden bleiben soll. Wir
erzählten von früher aus der Nachkriegszeit und hatten viele gemeinsame
Erinnerungen. Die Zeit verging wie im Fluge. Für den nächsten Morgen um 11 Uhr
wurden wir dann zu einem zweiten Frühstück in sein Haus eingeladen. Das war
eine wirklich nette Geste, konnten wir doch nach etlichen Tagen unsere Füße
zum Frühstück mal wieder unter einen richtigen Tisch stellen.
|