Vom Müggelsee bis zum
Scharmützelsee
8. bis 10. Tag, 7.
bis 9. Juli 2002
Der achte Tag
Heute haben wir lange
geschlafen. Aufgewacht sind wir wahrscheinlich durch die Wärme, denn die Sonne
brannte schon früh auf unsere Kuchenbude. Nun raus aus den
Betten, ein schmales Frühstück und dann sollte es ja um 11 Uhr zum zweiten
Frühstück gehen.
Wir fuhren mit der S-Bahn und eine Mitfahrerin zeigte uns den Weg. Ausgestiegen
sind wir am oberen Stadtrand von Friedrichshagen, einer Villengegend, und die
Bruno-Wille Strasse Nr. 6 fanden wir auch im nu. Na sieh mal, sag ich zu meiner Frau:
"Da hat sich der Junge von der Engelbertstrasse ein hübsches Domizil
angeschafft". Denn wir standen vor einer schönen, gelb getünchten Villa,
mit massivem Zaun und Naturgarten mit altem Baumbestand und schönem
Gartenteich.
Wir besichtigten Haus und Garten und wurden dann zum Frühstück geladen. Es gab
Rührei, Schinken, Käse, Marmelade und Baguette. Wir ließen es uns schmecken,
plauderten wieder über Oer-Erkenschwick und die Welt. Die Zeit verging im
Fluge.
Den Rückweg zu unserem
Boot machten wir zu Fuß, denn wir wollten auch noch ein paar Eindrücke von Friedrichshagen
mitnehmen. Es war sehr warm geworden.
Zurück am Boot hielt
uns nun nichts mehr. Leichtes Badezeug an, die Kuchenbude runter,
den Motor an,
die Leinen los und ab ging es in Richtung Müggelsee. Für Motorbootfahrer ist
der Müggelsee nicht so interessant, da man sich nur in der Fahrrinne aufhalten
kann. Wir durchquerten den Müggelsee und fuhren weiter auf der Müggelspree, vorbei an "Klein Venedig" zum Dämeritzsee. Klein
Venedig ist eine Ansammlung von netten kleinen Häusern, durchzogen von
Grachten, eben wie in Venedig. Weiter ging es in nordöstlicher Richtung bis in
den Flakensee. Am südöstlichen Uferrand fanden wir einen guten Ankerplatz, an
dem wir auch die Nacht verbringen wollten. Nun erst mal ein kühles Bad, ein
Anlegerbier und dann ging es erst an die übliche Arbeit. Wir verbrachten eine
ausgesprochen ruhige Nacht vor Anker.
Der neunte Tag
Wieder weckt uns die Sonne. Zuerst ein Bad im See, dann ein kräftiges
Frühstück, den Anker hoch und es beginnt eine herrliche Fahrt durch eine
wunderbare, fast unberührte Naturlandschaft. Wir durchfahren die schmale
Löcknitz, die uns in den Werl- und Peetssee führt. Hier essen wir in
einem Restaurant zu Mittag einen leckeren Zander. Wieder sind es über 30 Grad.
Zurück zum Dämeritzsee geht es weiter durch den Goosener Kanal in den
Seddinsee. In östlicher Richtung befahren wir den Oder - Spree - Kanal bis
Schmökwitz, südlich geht es weiter über den Krossinsee und dann über die Dahme bis zur Schleuse "Neue Mühle" bei Zernsdorf. Es dauerte eine
halbe Stunde, dann machte der nette Schleusenwärter die Tore auf und hieß uns
Willkommen. Dann noch ein paar hundert Meter nach Steuerbord in den südlichen
Teil des Krimniksees und wir lagen wieder für die Nacht vor Anker. Lediglich
ein Fischreiher der in der Nähe seinen Standplatz aufgeschlagen hatte schaute
uns etwas verdutzt zu als wir den Anker ausbrachten. Ansonsten war Ruhe pur.
Der
zehnte Tag
Heute soll es zum Scharmützelsee gehen. Nun folgen wir einer noch schöneren
Seenlandschaft. Die
Seen sind wie Perlen an einer Schnur (eben kleinen Kanälen) aneinander gereiht.
Es geht durch riesige Seerosenfelder und oftmals fast unberührte Natur. Wir
haben lange nicht mehr so viel geschwommen wie in diesem
Urlaub. Bei heute 34 Grad haben wir alle Stunde eine Abkühlung genossen.
Zunächst haben wir jedes Mal den Anker ausgebracht, nun stellen wir nur noch
den Jockel ab, werfen eine lange Leine ins Wasser und uns dann hinterher.
Ein Problem ist in dieser Gegend jedoch an Benzin zu kommen. Will man diese
Reise machen muss man schon ein paar Liter in Reserve haben. Irgendwo hatte ich
gelesen, dass man in Bindow an der Werft Sprit in kleinen Mengen bekommen kann.
Wir legten dort an und der Chef füllte unsere Tanks aus einem Kanister voll.
Ansonsten gibt es kaum eine Möglichkeit, auch die Tankstellen an Land liegen
hier sehr weit entfernt.
Unsere Fahrt geht weiter über den Dolgen-, Langer- und Wolzinger See bis zur
Schleuse Kumersdorf. Hier beginnen die Storkower Gewässer, über den Großen
Storkower See kommen wir nach Wendisch - Rietz, dem Südufer des
Scharmützelsees. Wir legen im "Yachtclub Wendisch - Rietz" an und
werden von den Clubmitgliedern herzlich aufgenommen.
Am Abend machen wir eine ausgedehnte Runde durch den Ort und essen in einem
netten Restaurant, welches uns die Clubmitglieder empfohlen hatten.
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